„Comic Life!“. Mit Spaß den Medienkompetenzrahmen NRW erfüllen

Foto
Schulkinder
Jugendliche
Bis 20 Teilnehmer*innen
Halbtagesveranstaltung

Zielgruppe des Projekts

5. bis 8. Klasse. Das Konzept lässt sich auf verschiedene Altersgruppen anpassen.

Welche (pädagogischen / medienpädagogischen) Ziele verfolgt das Projekt?

Förderung der Medienkompetenzen, wie etwa:
• Digitale Werkzeuge
• Datenschutz und Informationssicherheit
• Kommunikations- und Kooperationsprozesse
• Medienproduktion und Präsentation
• Rechtliche Grundlagen des Persönlichkeits- (u.a. des Bildrechts), Urheber- und Nutzungsrechts (u.a. Lizenzen) überprüfen, bewerten und beachten

Kurzbeschreibung

Unter selbstgewählten Schwerpunkten (Hate Speech & Cybermobbing, Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte, Fake News) können Kinder und Jugendliche sich kreativ ausprobieren und auf den iPads Comics erstellen. Nach einer Einführung in das entsprechend gewählte Thema müssen sich die Schüler*innen Geschichten mit passenden Lösungsansätzen ausdenken und umsetzen.

Ablauf des Projekts


1. Kleines Aufwärmspiel (je nach Gruppengröße)
2. Je nach Themenschwerpunkt eine Fragenrunde, um in das Gespräch zu kommen und Vertiefung des Themenschwerpunktes

Mögliche Themenschwerpunkte:
• Hate Speech & Cybermobbing
• Urheberrecht & Persönlichkeitsrechte
• Fake News

Beispiel anhand des Themenschwerpunktes Fake News:
Zum Kennenlernen der Geräte und um in das Thema hineinzufinden: Fotorallye mal anders!
Dauer: 15-20 Minuten
Material: Tablets, Smartphones mit Kamerafunktion, Aufgabenkarten mit unterschiedlichen „Szenarien“
Die dargestellten Szenarien können lauten: Kindergarten, Bruchbude, verlassene Bibliothek, Verwaltungsgebäude etc. Die Zielgruppe hat die Aufgabe, die Räumlichkeiten fotografisch so ins Licht zu rücken, sodass diese den Szenarien entsprechen.
Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass man anhand der Gestaltung die Realität verändern kann.
Mögliche Fragen nach der Fotorallye: Sind die Fotos nicht echt? Was hat das mit Fake News zu tun? Was sind Fake News, wenn wir uns nur die Fotos mit den Szenarien anschauen?
Informationsblock zum Thema Fake News erkennen & Strategien gegen Fake News – (für Ältere bietet es sich auch an, einen Exkurs zum Thema Konstruktivismus vorzunehmen)
In der zweiten/längeren Hälfte werden die Gruppen eingeteilt und mit Tablets ausgestattet.
Jede Gruppe soll sich eine kleine Geschichte/Story überlegen die mit Fake News zu tun hat. Zum Ende der Geschichte soll es, wenn möglich, zu einer Auflösung und Anwendung der gelernten Inhalte kommen.

Vorkenntnisse der Teilnehmer*innen

Eine kurze Einführung in die App „Comic Life“ und sicherer Umgang mit dem Tablet.
Einführung in die Themenschwerpunkte.

Materialien / Technik

• Tablets
• Apps wie etwa „Comic Life 3“ oder „Comic Life for Schools“
• Für mehrere Geräte einer Einrichtung gibt es für gewöhnlich einen Rabatt.

Tipps für die Umsetzung in der Bibliothek

Das Angebot kann in unterschiedlichen Kontexten genutzt werden.
Getestet wurde das Projekt innerhalb des SommerLeseClubs ohne Altersbegrenzung. In der Testphase sollten sich die Kinder & Jugendlichen eine Geschichte ausdenken, die in Bibliotheken geschehen kann und im besten Fall noch etwas mit dem SommerLeseClub zu tun hat.
Selbst Eltern haben mitgewirkt und haben das Angebot als sehr lehrreich empfunden.
Das anschließende Abspeichern der Comics ist etwas „tricky“. Zunächst muss das „Werkzeug“ angeklickt werden und dann der Reiter „Freigeben & Drucken“. Dann auf „Freigeben“ für die „Fotobibliothek“ und als JPEG auf dem Gerät speichern.
Von Bibliothek zu Bibliothek sind die Gegebenheiten des Ausdruckens unterschiedlich. Im besten Fall empfiehlt es sich, die Fotos auf einen Bibliotheksserver zu laden und direkt für die Kinder & Jugendlichen auszudrucken. Nach der Veranstaltung sollten die Fotos gelöscht werden (Datenschutz). Auf Wunsch kann der Comic an die erziehungsberechtigten Personen per Email geschickt werden.

Kooperationspartner

Schulen sind besonders bei diesem Projekt wichtige Kooperationspartner. Besonders für die 5. und 6. Klassen, um das Klassengefüge zu stärken und für bestimmte Themen wie beispielsweise Cybermobbing zu sensibilisieren.

Jedoch ist auch eine Vielzahl an anderen möglichen Kooperationspartner*innen denkbar, da sich das Konzept sehr schnell und mit wenig Aufwand umwandeln lässt. Im Vordergrund stehen vor allem der gestalterische Aspekt und die Anregung zum Finden von Lösungsansätzen.

Herausforderungen / Feedback

Mit der App Comic Life 3 gibt es die Möglichkeit, eigene Comic-Layouts zu gestalten, aber auch schon vorgegebene Layouts zu nutzen. Es empfiehlt sich, die vorgegebenen Layouts zu nutzen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Gruppen dann sehr stark beschäftigt damit sind, ein eigenes Layout zu gestalten, wodurch am Ende kaum noch Zeit war, um sich verstärkt um die inhaltlichen Gestaltung zu kümmern.
Tipp: Im Vorfeld verständigen sich die Teilnehmer*innen innerhalb der einzelnen Gruppen über die Geschichte und machen anschließend die Fotos. Im Nachgang können die Sprechblasen eingefügt werden. Es erwies sich als sehr zeitintensiv, wenn die Gruppen sich direkt mit den Sprechblasen auseinandergesetzt haben.

Die Möglichkeit des Abspeicherns der Comics ist in der App etwas versteckt und könnte Probleme bereiten. Das Personal sollte für einen reibungslosen Durchlauf daher in jedem Fall einen Probedurchlauf machen.

Zum Thema Datenschutz:
Falls die Bibliotheken die gefertigten Comics weiternutzen möchten, ist eine Einwilligung der Erziehungsberechtigten nach der EU-DSGVO erforderlich. Eine Absprache mit den kooperierenden Schulen ist in den meisten Fällen hilfreich. Auch sollten die Kinder & Jugendlichen für das Thema Persönlichkeitsrechte sensibilisiert werden, da nicht jeder auf einem Foto zu sehen sein möchte, oder manche Workshops parallel zum Bibliotheksverkehr stattfinden.

Gruppengröße

Je nach Verfügbarkeit der Geräte. Pro Gerät können bis zu 5 Schüler*innen gemeinsam an einem Comic arbeiten. Es muss auch bedacht werden, dass eine Person die Fotos macht. Beispiel: Für eine Geschichte, in der gleichzeitig zwei Personen vorkommen, braucht

Zeitumfang

Rund 180 Minuten. Es kommt ganz auf die Aufbereitung der Thematik an. Falls z.B. in der Theorie noch Strategien gegen Fake News gezeigt und erklärt werden, kann das länger dauern als nur zu beschreiben, wie sich Fake News verbreiten.

Eingereicht von

Stadtbibliothek Ahaus | Silke Keßler

Thema Foto

 

Warum Foto-Projekte in der Bibliothek?

  • Foto-Projekte sind niederschwellig, schnell und einfach umzusetzen.
  • Sie fördern die Auseinandersetzung mit technischen und ästhetischen Grundlagen der Fotografie.
  • Selbstwirksamkeit: Kinder und Jugendliche können ihre eigene Perspektive kreativ einbringen. 
Wir freuen uns auf Ihre Workshopidee!

Alles zum Thema: Projekte selbst gestalten

Ziele und Zielgruppen, Themen und Inhalte, Methoden und Tools - wer ein medienpädagogisches Projekt planen und erfolgreich in der eigenen Bibliothek umsetzen möchte, muss sich vorab mit vielen verschiedenen Aspekten auseinandersetzen. Hier finden Sie zahlreiche Informationen, Tipps und Anregungen rund ums Thema "Projekte selbst gestalten", die den Start mit dem eigenen Projekt leichter machen.