Fake News
Was versteht man unter Fake News?
Falsch- und Fehlinformationen in Form von Artikeln, Bildern oder Videos, die als „echte Nachrichten“ getarnt sind und darauf abzielen, die gesellschaftliche Meinung zu einem bestimmten Thema zu manipulieren, werden als „Fake News“ bezeichnet.
Fake News werden von Einzelpersonen oder Gruppen mit einem persönlichen, politischen oder wirtschaftlichen Interesse verfasst und veröffentlicht. Insbesondere autoritäre Regierungen und populistische Parteien nutzen gezielte Desinformationskampagnen, um die eigenen politischen Ziele zu erreichen. Die Verbreitung der Falschnachrichten erfolgt zumeist in den sozialen Netzwerken, wo sie von Nutzer*innen, aber auch von sogenannten Social Bots, kommentiert und geteilt werden. So verbreiten sie sich besonders schnell und erreichen innerhalb kürzester Zeit eine hohe Sichtbarkeit.
Das vermehrte Vorkommen von Fake News führt dazu, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten haben, einzuschätzen, was und wem sie glauben können. Ihr Vertrauen in seriöse Nachrichtenquellen sinkt. Wenn die Bevölkerung aber an unterschiedliche Versionen der Realität glaubt, kann dies zu Konflikten, zur Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft führen. Indem Desinformationen schließlich Einfluss auf unsere Wahlentscheidungen nehmen, stellen sie eine Bedrohung für unsere Demokratie dar.
Von antidemokratischen Regierungen und Parteien weltweit wird der Begriff „Fake News” zudem als Kampfbegriff verwendet, um die Glaubwürdigkeit von Medien und Journalisten zu untergraben und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Er wird zum Instrument, um politische Gegner zu diskreditieren und die eigene Macht zu festigen.
Gute Argumente für Fake-News-Projekte
Medienpädagogische Projekte rund ums Thema „Fake News“ in Bibliotheken lohnen sich, denn damit kann eine informierte, kritische und souveräne Mediennutzung der Bibliotheksnutzer*innen gefördert werden:
- Die Teilnehmenden lernen, Informationen richtig zu bewerten, Quellen zu prüfen und diese dann sicher für Schule, Arbeit und im Alltag zu verwenden.
- Sie lernen, die Merkmale von Fake News zu erkennen, erfahren welche Arten es gibt, wie sie erstellt werden und warum sie so überzeugend wirken.
- Sie verstehen, welche Absichten hinter Fake News stecken können und welche gesellschaftliche Bedeutung ihre Verbreitung hat.
- Sie bekommen Gelegenheit, den eigenen Medienkonsum zu überprüfen, kritisch einzuordnen und in positive Bahnen zu lenken.
- Sie lernen die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) kennen und verstehen ihr Potenzial im Hinblick auf die Verbreitung von Fake News.
Ideen für Fake-News-Projekte
Es gibt viele kreative und interaktive Ideen für medienpädagogische Workshops zum Thema „Fake News“. Dieses sind einige Beispiele:
- Faktencheck-Workshop: Die Teilnehmenden lernen, wie man Informationen überprüft und Falschinformationen erkennt. Sie üben dabei, verschiedene Techniken wie die Rückwärts-Bildersuche und das Überprüfen von Quellen.
- „Bilder lügen nicht?“-Workshop: Die Teilnehmenden erfahren, wie man manipulierte Bilder und Videos identifiziert. Sie bearbeiten selbst Bilder, um zu verstehen, wie leicht visuelle Inhalte gefälscht werden können.
- Rollenspiel „Fake-News-Redaktion“: Die Teilnehmenden bilden Teams, die eine Redaktion simulieren, die Falschnachrichten produziert. Ziel ist es, die Methoden und Motivationen hinter der Erstellung von Fake News zu verstehen und zu erkennen.
- Escape Fake: Ein Augmented-Reality-Game, das die Spieler durch verschiedene Szenarien führt, in denen sie Fake News identifizieren und entkräften müssen.
- Fake Hunter: Planspiele, bei denen Jugendliche mit interaktiven Methoden spielerisch lernen, Falschinformationen aufzudecken und entsprechende Prüfwerkzeuge anzuwenden.
- Actionbound: Das Prinzip der Schnitzeljagd und des Rätselns von Actionbound eignet sich hervorragend, um das Thema „Falschnachrichten“ aufzugreifen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Bound „Im Bunker der Lügen“ von Klicksafe.
- Fake-News-Check-App: Diese App ist ein nützliches Werkzeug, um Fake News im Internet besser zu erkennen. Sie unterstützt dabei, kritische Fragen zu formulieren und durch gezielte Überlegungen Falschmeldungen von wahren Berichten zu differenzieren. Ziel ist es, ein Bewusstsein für einen kritischen Nachrichtenkonsum zu fördern.
- Fake it to make it: Dieses interaktive Spiel beleuchtet die Thematik „Fake News“ und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Das Spielgeschehen führt die Spieler*innen durch verschiedene Mechanismen, wie man mit Falschnachrichten Aufmerksamkeit erregt und dadurch viele Klicks und Likes sammelt.
- Wiebkes wirre Welt: Das interaktive Online-Portal widmet sich der Sensibilisierung für die Risiken von Verschwörungstheorien. Nutzer*innen schlüpfen in die Rolle von Geheimagenten und verfolgen die Protagonistin Wiebke in ihrem privaten Umfeld. Ziel der Interaktion ist es, den Radikalisierungsprozess bei Wiebke zu simulieren.