Schmuck aus dem 3D-Drucker
Welche (pädagogischen / medienpädagogischen) Ziele verfolgt das Projekt?
- Durch die eigene, aktive Mediengestaltung wird Kreativität gefördert.
- Erste Erfahrungen im 3D-Druck und ein Verständnis dafür, wie 3D-Druck funktioniert.
- Förderung von Teamarbeit und Problemlösestrategie
Kurzbeschreibung
Der 3D-Druck wird in der Schmuckgestaltung immer bedeutender. So werden nicht nur Formen und Modelle gedruckt, sondern auch Schmuckstücke digital gestaltet und anschließend gedruckt.
In Kooperation mit dem Deutschen Goldschmiedehaus Hanau ist deshalb dieser kreative Goldschmiedeworkshop für Kinder ab 10 Jahren entstanden. Unter Anleitung einer ausgebildeteten Goldschmiedin sowie eines Medienpädagogen können Kinder ihren persönlichen Anhänger digital entwerfen, welcher anschließend vor Ort gedruckt wird.
Die Kinder erhalten so einen Einblick in die technischen Schritte des Gestaltens und können gleichzeitig beobachten, wie ihr Entwurf Schicht für Schicht gedruckt wird. Es findet eine kindgerechte Einführung in den 3D-Druck statt. Im Idealfall können die Teilnehmenden ihr eigenes Schmuckstück nach den zwei Stunden mit nach Hause nehmen. Zur Verfeinerung stehen kleine Perlen und Kordeln zur Verfügung.
Ablauf des Projekts
Der Ablauf des Projektes lässt sich in vier Projektteile zusammenfassen.
1. Begrüßung und Einführung in die Goldschmiedekunst. Wir erklären den Kindern, wie Schmuck traditionell hergestellt wird und warum 3D-Druck eine immer größere Rolle einnimmt. Zeitumfang: Ca. 15 Minuten.
2. Kindgerechte Einführung in den 3D-Druck. Es werden alle relevanten Punkte des 3D-Drucks kindgerecht aufgearbeitet, dazu gehören auch Stütz- und Füllstrukturen. Im Slicer zerlegen wir ein Modell, um die optische Verständlichkeit zu fördern. Gedruckte Beispiele machen das Thema anschaulich. Ca. 20 - 30 Minuten mit vielen optischen Beispielen und Erklärvideos.
3. Einführung in die 3D-Modellierungsoftware "Tinkercad". Mit einem Smartboard wird die Oberfläche erklärt, im Anschluss dürfen die Teilnehmenden in Zweiergruppen selbstständig eigene Schmuckstücke entwerden. Zeitumfang: Bis zu 60 Minuten.
4. Übertragung der Druckdateien an den 3D-Drucker. Die selbstgestalteten Objekte werden ausgedruckt. Teilnehmende können beim 3D-Druck zuschauen oder in "Tinkercad" weitere, komplexere Gegenstände entwerfen. Zeitumfang: 20 - 30 Minuten, je nach Komplexität der Gegenstände. Im Zweifelsfall müssen die Gegenstände nach dem Workshop abgeholt werden.
Vorkenntnisse der Mitarbeiter*innen
Gute Kenntnisse im 3D-Druck sind notwendig. Die Mitarbeitende erklären den Prozess des 3D-Drucks, übernehmen das "Sclicing" in der dazugehörogen Software aber selbst. Kenntnise in der 3D-Modellierungssoftware "Tinkercad", die aufgrund der einfachen Bedienbarkeit schnell erworben werden können.
Vorkenntnisse der Teilnehmer*innen
Keine Vorkenntnise notwendig, ein sicherer Umgang mit dem PC ist aber hilfreich.
Materialien / Technik
Für je zweil teilnehmende wird ein Laptop benötigt. Die 3D-Objekte werden mit der kostenfreien Software "Tinkercad" erstellt, für die kostenfreie Accounts benötigt werden. Für den Druck nutzen wir den 3D-Drucker "Prusa Mini" - hiervon stehen uns sechs Stück zur Verfügung. Grundsätzlich ist eine Durchführung auch mit einem 3D-Drucker möglich - Die Kinder müssen in diesem Fall die Gegenstände aber nachträglich abholen. Wir nutzen ein Smartboard, um die Oberfläche von Tinkercad erklären zu können.
Tipps für die Umsetzung in der Bibliothek
Ab einer gewissen Gruppengröße sollte der Workshop von zwei Personen betreut werden. Wenn das "Slicing" übernommen wird, dann kann die Fachkraft nicht gleichzeitig Hifestellungen beim designen geben. Es hat sich gezeigt, dass die jeweiligen Gruppen ganz unterschiedlich arbeiten. Wenn die Gegenstände erst nach dem Kurs abgeholt werden können, dann ist eine längere Beschäftigung mit "Tinkercad" sinnvoll und es können komplexere Gegenstände konstruiert werden. Wir begrenzen uns im Workshop auf einfache Gegenstände, für die z.B. keine Stützstrukturen notwendig sind. Vor Weihnachten eignet sich das Projekt zur Verwirklichung eigener Geschenkideen. Das Thema "Schmuck" ist beliebig erweiterbar kann bei Bedarf auch verändert werden. Selbstverständlich können beispielsweise auch nützliche Gegenstände gedruckt werden.
Kooperationspartner
Die Veranstaltung wird in einer Kooperation mit dem Deutschen Goldschmiedehaus Hanau durchgeführt. Das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau gehört zu den bedeutendsten Ausstellungszentren der Gold- und Silberschmiedekunst in Deutschland. Der Workshop wird von zwei Personen durchgeführt - Einer Goldschmiedin, die den Hintergrund der Schmuckerzeugung betrachtet und einem Medienpädagogen, der in das Thema 3D-Druck einführt. Es können auch andere städtische Initiativen als Kooperationspartner*innen angefragt werden - Zum Beispiel ein RepairCafe, da hier Expertise im Bereich des 3D-Drucks vorhanden ist. Falls in der Bibliothek nicht genügend 3D-Drucker zur Verfügung stehen, so können die örtlichen Medienzentren als mögliche Kooperationspartner*innen zur Bereitstellung der Technik in Betracht kommen.
Herausforderungen / Feedback
Herausfordernd ist die Tatsache, dass die Teilnehmende im Idealfall nach zwei Stundne Workshop mit einem eigenen Schmuckstück nach Hause gehen sollen. Dafür muss das Schmuckstück einfach gehalten sein und ein sicherer Umgang der Mitarbeitenden im 3D-Druck gewährleistet sein, sodass keine Fehldrucke entstehen. Im Einzelfall können die Schmuckstücke aber auch nach der Veranstaltung abgeholt werden. Zudem steht nur eine begrenzte Auswahl an Farben und Filament zur Verfügung, sodass die jeweilige Aufteilung an die 3D-Drucker gut moderiert werden muss. Wichtig ist, das komplexe Thema 3D-Druck auf einen kindgerechten Umgang herunterzubrechen. Eine Anleitung für einen Ring ist zum Beispiel aber im Internet zu finden und unter Links und Materialien verlinkt. Schlüsselanhänger eignen sich auch für die einfache Gestaltung als Schmuckstück.
Links / Materialien
- Beispiel für Schmuckstücke aus dem 3D-Drucker: funduino.de/3d-projekt-schmuck...
- Weiteres kreatives Beispiel, das sich für die Anwendung mit Kindern eignet: coding-for-tomorrow.de/konzept...
Gruppengröße
8-10 Teilnehmende
Zeitumfang
Zwei Stunden reine Workshopzeit. Je nach Anzahl der Teilnehmenden und 3D-Druckern ist Workshopzeit aber beliebig anpassbar.
Eingereicht von
Stadtbibliothek Hanau | Simeon Hofmann
Thema Making
Warum Making-Projekte in der Bibliothek?
- Durch kreatives und offenes Lernen werden neue Lernumgebungen und ein spielerischer Zugang zu Nachhaltigkeit und digitalen Technologien geschaffen.
- Gesellschaftliche Auseinandersetzung durch individuelles Selbermachen und bewusstes Produzieren von (technischen) Dingen wird ermöglicht.
- Technologische und konzeptionelle Fähigkeiten werden gefördert und können mit gesellschaftlichen Fragestellungen verknüpft werden.
Alles zum Thema: Projekte selbst gestalten
Ziele und Zielgruppen, Themen und Inhalte, Methoden und Tools - wer ein medienpädagogisches Projekt planen und erfolgreich in der eigenen Bibliothek umsetzen möchte, muss sich vorab mit vielen verschiedenen Aspekten auseinandersetzen. Hier finden Sie zahlreiche Informationen, Tipps und Anregungen rund ums Thema "Projekte selbst gestalten", die den Start mit dem eigenen Projekt leichter machen.