Öffentlichkeitsarbeit

"Tue Gutes und rede darüber" - das gilt auch für eine erfolgreiche medienpädagogische Projektarbeit in Bibliotheken. Denn mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit können Sie Ihre Zielgruppe, aber auch Multiplikator*innen und die breite Öffentlichkeit auf Ihre Angebote aufmerksam machen. Nützliche Tipps, wie Sie Schritt für Schritt damit starten können, finden Sie auf dieser Seite.

Warum ist Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll?

Egal ob es sich bei Ihrem Angebot zur digitalen Medienbildung um ein einmaliges, wiederkehrendes oder dauerhaftes Projekt handelt – in jedem Fall ist es sinnvoll, mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit darauf aufmerksam zu machen.

Wie sonst soll Ihre Zielgruppe von Ihrem Medienbildungsangebot erfahren? Wie wollen Sie Multiplikator*innen wie etwa Lehrer*innen oder Erzieher*innen dafür gewinnen? Zudem kann sich eine stärkere öffentliche Sichtbarkeit Ihrer Aktivitäten im Bereich der Medienbildung positiv auf das Image Ihrer Bibliothek in Ihrer Kommune auswirken. Und es kann Ihnen so gelingen, ganz neue Nutzer*innenkreise, Kooperationspartner*innen oder Unterstützer*innen zu erschließen. Darüber hinaus tragen Sie mit Ihrer Öffentlichkeitsarbeit für die zeitgemäßen Angebote Ihrer Bibliothek immer auch ein Stück zur Modernisierung des Bildes von Bibliotheken in der breiten Öffentlichkeit bei.

Öffentlichkeitsarbeit für die Medienbildungsangebote Ihrer Bibliothek - 5 Schritte für einen guten Start:

1. Umsetzung mit dem Team planen

Öffentlichkeitsarbeit lässt sich neben allen anderen Aufgaben in der Bibliothek am besten in Teamarbeit umsetzen. Für einen erfolgreichen Start sollten Sie daher das gesamte Bibliotheksteam in den Blick nehmen und herausfinden, welche Mitarbeitenden sich gerne daran beteiligen wollen. Klären Sie gemeinsam mit den Interessierten, wo deren Kompetenzen und Interessen liegen. Indem Sie sich genauer mit den nachfolgenden Punkten 2. bis 5. beschäftigen, können Sie gemeinsam eine einfache Kommunikationsstrategie für das medienpädagogische Angebot Ihrer Bibliothek entwickeln und einzelne Redaktionsprozesse fundiert vorbereiten.

2. Kommunikationsanlass bestimmen

Bevor Sie konkrete Kommunikationsmaßnahmen planen können, sollten Sie festlegen, was Sie kommunizieren wollen: Möchten Sie auf eine ganz bestimmte Veranstaltung aufmerksam machen? Besteht ein wiederkehrender Kommunikationsanlass wie eine Workshop-Reihe? Oder wollen Sie ein stetiges Angebot zur digitalen Medienbildung bekannt machen wie etwa die Tablet-Ausleihe oder den Makerspace Ihrer Bibliothek? Fragen Sie sich dabei auch immer, ob sich allgemeine Aussagen über Ihre Bibliothek mitkommunizieren lassen oder ob es äußere Anlässe gibt, an die Sie inhaltlich anknüpfen können. Aktionswochen, Feiertage oder andere Ereignisse in Ihrer Kommune können sich hierfür anbieten.

3. Kommunikationsziele festlegen

Ebenso wie die Anlässe können auch die Ziele Ihrer Öffentlichkeitsarbeit sehr verschieden sein.  Sie sollten am besten vorab eingrenzen, was Sie erreichen wollen: Geht es um ein kurzfristiges Ziel oder um etwas, auf das Sie langfristig hinarbeiten wollen? Wollen Sie Ihre bisherigen Nutzer*innen informieren oder neue Zielgruppen mobilisieren? Ist Ihr Ziel ein ausgebuchter Workshop zu einem bestimmten Termin oder die kontinuierliche Steigerung der Nachfrage für Ihre medienpädagogischen Angebote insgesamt? Vielleicht wollen Sie sich mit Ihrer Öffentlichkeitsarbeit als möglichen Kooperationspartner für Schulen, Kitas und andere Bildungseinrichtungen präsentieren. Oder Ihr Ziel besteht sogar darin, Ihre Bibliothek als zentralen Ort der Medienbildung in Ihrer Kommune zu etablieren und Einfluss auf politische Entwicklungen zugunsten von Bibliotheken generell zu nehmen.

4. Zielgruppe definieren

Die Beschäftigung mit Kommunikationsanlass und -zielen hängt eng mit der Definition der Zielgruppe zusammen: Wen wollen Sie mit Ihrer Öffentlichkeitsarbeit genau erreichen? Die breite Öffentlichkeit oder ganz bestimmte Personengruppen? Richtet sich ihr Angebot an eine bestimmte Altersgruppe oder ist es geschlechtsspezifisch? Wollen sie gezielt bildungsbenachteiligte oder geflüchtete Personen erreichen? Machen Sie sich dabei bewusst, dass Sie nicht jede Zielgruppe direkt erreichen können. Wollen Sie zum Beispiel frühkindliche Medienbildungsangebote unterbreiten, werden Sie die Eltern und Erzieher*innen der Kinder mit Ihrer Kommunikationsmaßnahme ansprechen müssen. Darüber hinaus kann es auch mehrere Zielgruppen geben. Vielleicht wollen Sie Jugendliche für einen Gaming-Event begeistern, gleichzeitig aber den Jugendfreizeitclub wissen lassen, dass Sie hierfür ein kompetenter Partner in der Kommune sind.

5. Passende Kommunikationskanäle wählen

Die möglichen Kanäle für Ihre Öffentlichkeitsarbeit sind vielfältig: Je nach Kommunikationsinhalt, Ziel und Zielgruppe können sie mehr oder weniger geeignet sein. Je nach personellen oder auch finanziellen Ressourcen können sie zudem mehr oder weniger davon bespielen. Setzen Sie hier lieber auf Qualität statt Quantität und fragen Sie sich: Wo erreiche ich meine Zielgruppe am besten und bin ich in der Lage, mit meinem Team die erforderlichen Redaktionsprozesse umzusetzen, um diesen Kanal zu pflegen? Mögliche Kanäle für die Öffentlichkeitsarbeit können sowohl analog als auch digital sein:

  • Website: Die Bibliothekswebsite ist für Ihre Nutzer*innen heute häufig die erste Anlaufstelle, um sich über Ihre Bibliothek zu informieren. Unbedingt sollten Sie die Website also aktuell halten und dort regelmäßig auf neue medienpädagogische Angebote und Termine hinweisen.
  • Newsletter: Mit einem Newsletter können Sie gezielt aktuelle Informationen über Ihre Bibliothek und Ihre Angebote in der Medienbildung an einen Abonnent*innenkreis verschicken. Falls es genug zu berichten gibt, ist es auch denkbar, einen eignen Newsletter zum Thema „Medienbildung“ einzurichten, den Interessenten (z.B. auch Kitas oder Schulen) gezielt abonnieren können.
  • Social-Media-Kanäle der Bibliothek: Egal ob Facebook, Instagram, Twitter oder Tiktok –Soziale Netzwerke spielen heute eine große Rolle in der täglichen Kommunikation. Gerade jüngere Zielgruppen sind zum Teil nur noch hier erreichbar. Die Plattformen eigenen sich besonders für die Vernetzung in der Bibliothekscommunity und für den Austausch mit den Bibliotheksnutzer*innen. Je nach Anzahl der Follower*innen können Ihre Neuigkeiten eine große Reichweite haben und auch Einfluss auf das Image Ihrer Bibliothek nehmen. In keinem Fall ist es aber nötig, gleich alle Social-Media-Kanäle zu bespielen. Finden Sie heraus, welcher Kanal für Ihre Bibliothek geeignet ist und fangen Sie Schritt für Schritt damit an.
  • Gedruckte Werbemittel: Mit Plakaten, Flyern und anderen gedruckten Werbemitteln können Sie Ihre Besucher*innen vor Ort gut sichtbar auf die Angebote Ihrer Bibliothek aufmerksam machen. Zudem können Sie diese dort auslegen oder aushängen, wo Sie Ihre Zielgruppe oder Multiplikator*innen vermuten.
  • Pressemitteilung: Bei besonderen Kommunikationsanlässen kann es sich lohnen, Journalist*innen mit einer Pressemitteilung auf ihre medienpädagogischen Angebote aufmerksam zu machen. So erfährt sowohl die interessierte Öffentlichkeit von ihren Angeboten, als auch Politiker*innen und potentielle Kooperationspartner wie Schulen oder Kindertageseinrichtungen. Ziel ist, dass Journalist*innen über ihre Angebote berichten und sie so eine wesentlich größere Reichweite bekommen.
  • Veranstaltungskalender: Regionale oder kommunale Zeitschriften, Zeitungen und Internetportale veröffentlichen regelmäßig Termine aus der Region. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Medienbildungstermine dort aufgenommen und so einem großen Personenkreis bekannt werden.
  • Persönliche Netzwerke: Leiten Sie Informationen über Ihre Angebote an Partner*innen und Institutionen in Ihrem Umfeld weiter, mit denen Sie schon zusammengearbeitet haben oder bei denen Sie Schnittstellen mit Ihrer Zielgruppe vermuten sowie Multiplikator*innen erreichen können.