Kinderreporter*in

Audio
Digital Storytelling
Kleinkinder
Schulkinder
Bis 10 Teilnehmer*innen
Tagesveranstaltung

Zielgruppe des Projekts

Vorschul- & Grundschulkinder

Welche (pädagogischen / medienpädagogischen) Ziele verfolgt das Projekt?

Kinder erstellen Reportagen mit kindgerechten Themen, dabei geht es um die Artikulation von Sinneseindrücken mit Hilfe von auditiven Medien.

Kurzbeschreibung

Eine Reportage bietet Kindern die Möglichkeit, mit Hilfe einer Aufnahme-App, einen interessanten Ort, ein besonderes Ereignis oder eine tolle Aktion auf einfache Weise zu erleben und zu dokumentieren. Fans von Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen kennen die rasende Reporterin Karla Kolumna. Sie ist immer da, wo etwas passiert und berichtet vor Ort von den Geschehnissen. Das können Kinder auch und es macht ihnen großen Spaß, in die Rolle zu schlüpfen. Eine Reportage zu machen, bedeutet, ganz einfach ein Ereignis oder einen Ort umfassend zu beschreiben. Dafür werden alle Sinne aktiviert. Die Kinderreporter*innen sind Auge, Nase, Ohr, Mund und manchmal auch Hände für die Hörer*innen. Sie beschreiben also, was sie sehen, was sie hören, was sie riechen, fühlen und schmecken, sie fragen und erklären. Wenn die Reportage gelungen ist, hat man anschließend beim Hören das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein und es entstehen Bilder dazu im Kopf. Mit der App „Hokusai“ oder „Ferrite“ können einfach Audio-Aufnahmen gemacht werden.

Ablauf des Projekts

Vorbereitung
• Überprüfen, ob der Akku des Tablets geladen ist
• Die App starten und im Vorfeld testen
• Eine geeignete Situation für die Reportage finden (z.B. Ausflug ins Museum/Zoo, Kindergartenalltag, der Speicher zu Hause etc.)
• Beim Besuch in privaten Räumen muss immer eine Genehmigung eingeholt werden. Dazu gehören auch Bahnhöfe und Einkaufspassagen.

Startphase
Zeitrahmen: 20 Minuten
Arbeitsform: Im Plenum, Stuhlkreis

Gemeinsam wird mit den Kindern das Thema "Reportage" besprochen. Wo haben sie bereits eine Reportage gehört? Wie können Bilder im Kopf entstehen und was braucht es dafür? Dabei wird auf die verschiedenen Sinne der Kinder eingegangen, die sie bei der Umsetzung der Reportage beschreiben sollen. Anschließend wird die App „Ferrite“ vorgestellt.

Produktionsphase
Zeitrahmen: 2-3 Stunden
Arbeitsform: In Bewegung

Je nachdem, wo die Reportage aufgenommen werden soll, müssen die Kinder an den entsprechenden Ort gelangen. Sollte ein Ausflug geplant sein, muss dafür natürlich die entsprechende Zeit eingeplant werden. Wird von Ereignissen in der Einrichtung oder zu Hause berichtet, kann das Projekt natürlich kürzer gehalten werden.

Vor Ort fangen die Kinder an, sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen und machen sich ihrer Sinne bewusst. Gemeinsam kann man noch einmal die Fragen stellen: Was siehst du? Was hörst du? Was fühlst du? Was riechst du? Was schmeckst du? Das könnte dann so klingen: „Hallo, wir sind heute auf dem Hof der Familie Huber. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, aber es ist ein bisschen kalt… Um uns herum sind viele Gebäude, ein Wohnhaus mit Autos davor, eine große Garage und ein Stall mit einer riesigen Schiebetür… dahinter hören wir lautes Muhen… es riecht ein bisschen nach Mist und Benzin… Neben mir steht jetzt die Bäuerin Anna Huber. Frau Huber, wie sieht ihre Arbeit auf dem Bauernhof aus?...“

Zwei bis drei Kinder können gemeinsam mit einem Tablet arbeiten und die Aufnahmefunktion starten. Es ist darauf zu achten, dass sich beide Gruppen nicht in die Quere kommen und somit die Aufnahmen der jeweiligen anderen Gruppe stören. Im Innenbereich sollten daher zwei unterschiedliche Räume gewählt werden. Die Kinder können sich nun abwechseln und einsprechen, was sie vor Ort vorfinden. Am Ende wird die Aufnahme beendet.

Es ist sinnvoll, den Kindern eine Zeitvorgabe zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass das Reporter*in-Dasein so viel Spaß macht, dass die Kinder gar nicht mehr aufhören können. Obwohl die Aufgabe darin besteht, alles zu beschreiben, ist es nicht notwendig, jeden Grashalm zu zählen oder jedes Klingelschild vorzulesen.

Bearbeitungsphase
Zeitrahmen: 30-60 Minuten
Arbeitsform: In Kleingruppenarbeit

Grundsätzlich bedarf eine gelungene Reportage nicht unbedingt einer Nachbearbeitung. Meistens ist es aber doch notwendig, an einigen Stellen zu kürzen. Wie bei vielen anderen Beiträgen gilt auch hier: in der Kürze liegt die Würze. So müssen die Hörer*innen nicht unbedingt mitverfolgen, wie die Reporter*innen von einem Gebäude zum anderen laufen. Gröbere Versprecher und Wiederholungen sollten ebenfalls geschnitten werden. Wie lang die Reportage sein sollte, hängt davon ab, wie abwechslungsreich und spannend sie ist und ob sie Interviews enthält.

Abschluss
Zeitrahmen: 20 Minuten
Arbeitsform: Im Plenum, Stuhlkreis

Die Kinder können am Ende über ihre Erfahrungen berichten und die Reportagen in der Gruppe präsentieren.

Variationsmöglichkeit

Alternativ können die Kinder auch Interviews durchführen. Dabei werden zunächst gemeinsam Fragen entwickelt. Es gilt darauf zu achten, dass es sich möglichst um offene Fragen handelt, auf die wortreicher geantwortet werden kann.
Die „W“-Fragen sind eine kleine Hilfe, damit beim Interview auch an alles gedacht wird:
• Wer? – Wer wird interviewt?
• Wieso? – Wieso führen wir dieses Interview?
• Wo? – Wo befinden wir uns?
• Wann? – Wann findet das Interview statt? (Das kann für die Zuhörenden von Interesse sein)
• Was? – Was genau macht die Person, die interviewt wird? Was ist ihre Hauptbeschäftigung?
• Wofür? – Wofür ist das Thema wichtig?

Befragte Personen können Erzieher*innen, Küchenpersonal, Eltern, Geschwister, Freund*innen, aber auch Personen wie der*die Bürgermeister*in sein. Fragen und Antworten werden direkt mit dem Tablet aufgenommen.

Wichtige Regeln, die beim Interviewführen beachtet werden sollten:
• Kurze Testaufnahme machen, Ton kontrollieren
• Person vorstellen, die man interviewt
• Fragen vorher überlegen und durchsprechen
• Laut und deutlich sprechen
• Ausreden lassen
• Zuhören, bevor man die nächste Frage stellt
• Auf die Antworten eingehen
• Nicht immer das Gleiche fragen
• Nach dem Interview bedanken

Materialien / Technik

App „Ferrite“ oder „Hokusai“

Tipps für die Umsetzung in der Bibliothek


• Wichtig ist bei der Aufnahme darauf zu achten, dass der Ausschlag nicht im roten Bereich ist, aber durchaus zwischen 3 und 0 liegt. Die Aussteuerung kann über Input Gain angepasst werden.
• Die Apps „Hokusai“ oder „Ferrite“ bieten die Möglichkeit die Aufnahmen zu bearbeiten und als mp3 abzuspeichern. Sie sind kostenfrei und können offline genutzt werden. Bei beiden Apps sind In-App-Käufe möglich.
• Wichtig ist, bei der Aufnahme darauf zu achten, dass die Kinder das Tablet möglichst ruhig halten oder es abgelegt wird, da sonst laute Knack-Geräusche in den Aufnahmen stören.

Gruppengröße

Kleingruppe von maximal zehn Kindern

Zeitumfang

Tagesprojekt

Eingereicht von

MSA - Medienstelle Augsburg des JFF e.v. | Birgit Irrgang

Thema Audio

 

Warum Audio-Projekte in der Bibliothek?

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  • Sie fördern die Kreativität und die Selbstwirksamkeit.
  • Um ein Audio-Projekt zu planen, braucht es vergleichsweise wenig Technik.
Wir freuen uns auf Ihre Workshopidee!

Alles zum Thema: Projekte selbst gestalten

Ziele und Zielgruppen, Themen und Inhalte, Methoden und Tools - wer ein medienpädagogisches Projekt planen und erfolgreich in der eigenen Bibliothek umsetzen möchte, muss sich vorab mit vielen verschiedenen Aspekten auseinandersetzen. Hier finden Sie zahlreiche Informationen, Tipps und Anregungen rund ums Thema "Projekte selbst gestalten", die den Start mit dem eigenen Projekt leichter machen.